Ergotherapie bei Kindern
Wir behandeln Kinder mit:
Entwicklungsstörung/Entwicklungsverzögerung/Wahrnehmungsstörung
Für eine altersgemäße Entwicklung sind die Aufnahme und Verarbeitung aller Sinnesreize (Tasten, Hören, Riechen, Schmecken, Sehen, Gleichgewicht- und Körperempfindung) entscheidend.
Sensorisch bedingte Dysfunktionen können zu Problemen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche führen:
- Grobmotorik, Körperkontrolle, Propriozeption
- Feinmotorik, Graphomotorik, Händigkeit
- Mund-Motorik (orofaszial)
- Spielverhalten
- Soziale und emotionale Kompetenz
- Alltags- und Handlungskompetenz
Störung des Sozialkontaktes
Störungen des Sozialkontaktes sind dann angezeigt, wenn kein Kontakt zustande kommt bzw. der Kontakt konfliktbeladen ist. Folgende Faktoren können hierfür verantwortlich sein:
- auffallend schüchternes Verhalten
- starker Rückzug und introvertiertes Verhalten
- bestimmendes, dominantes bis aggressives Verhalten
- Missachten von Verhaltensregeln
- Störungen der Körpereigen und - fremdwahrnehmung
Ungeklärte Händigkeit
Die Händigkeit eines Kindes ist mit dem 4.–5. Lebensjahr festgelegt und sollte bei Alltagstätigkeiten erkennbar sein.
Mögliche Ursachen für eine ungeklärte Händigkeit:
- Kreuzung der Körpermitte
- Eingeschränkte Wahrnehmung des Körperschemas
- Zurückliegende Verletzungen der Arme oder Hände
- Einschränkungen durch angeborene oder erworbene Behinderungen
- Beeinflussung durch andere Personen
Einschränkung der Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit
In der Entwicklung von Kindern gibt es sogenannte Meilensteine, die markante Schritte in ihren motorischen, kognitiven, emotionalen Fähigkeiten sowie ihrer Sprache kennzeichnen. Hiermit ist unmittelbar verbunden, dass Kinder zunehmend unabhängiger und ohne fremde Hilfe handeln können. Schwierigkeiten zeigen sich dann, wenn Kinder bei alltäglichen Aufgaben, die ihrem Können und Wissen entsprechen, verstärkt Hilfe benötigen.
Beispielsweise beim Anziehen, Körperhygiene, Tisch decken, ...
Die Ergotherapie sieht es als ihre Aufgabe, die Faktoren für die Unselbstständigkeit zu analysieren und gemeinsam mit dem Kind und dessen Eltern eine altersentsprechende Handlungsfähigkeit zu erreichen.
Schulprobleme, Konzentrationsstörungen, Lernstörungen, Teil-Leistungsstörungen (z.B. Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie, Dyskalkulie)
Teilleistungsschwächen
Die Ursachen von Lernschwierigkeiten, wie z.B. Dyskalkulie und Lese-Rechtschreibschwäche sind in der Regel auf Teilleistungsschwächen zurück zu führen. Die Teilleistungen werden in verschieden Bereiche unterteilt:
- Auditive Wahrnehmung- und Verarbeitung
- Visuelle Wahrnehmung- und Verarbeitung
- Taktil-kinästhetische Wahrnehmung und Körperkoordination
- Raumorientierung
- Intermodalität (Zusammenspiel von den verschiedenen Sinnessysthemen)
- Serialität
Bereits wenn in einem Teilbereich Schwierigkeiten vorliegen kann es zu großen Problemen im Schulalltag kommen.
Konzentrationsstörungen
Die Basisfunktion Aufmerksamkeit stellt eine Vorrausetzung für erfolgreiche Lernprozesse dar. Im Alltag oder in der Schule werden verschiedene Aufmerksamkeitsleistungen gefordert. Probleme werden ersichtlich, wenn die Filterfunktion unseres Gehirns z.B. durch Störgeräusche oder visuelle Ablenkung eingeschränkt ist und hieraus eine Fokussierung auf das Handeln nur bedingt möglich ist. Erscheinungsformen wie geringe Ausdauer, geringe Merkfähigkeit, Ablenkbarkeit, mangelndes Aufgabenverständnis, häufiges Nachfragen u.ä. sind zu beobachten.
Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS)
Aufgrund der Aufmerksamkeitsstörung mit und ohne Hyperaktivität kann es zu Problemen in der Alltagsbewältigung kommen. Neben der Leitsymptomatik Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität können Schwierigkeiten in der Handlungskompetenz, der sozialen Kompetenz und der emotionalen Reife in einem unterschiedlichen Ausmaß vorhanden sein. Die Folgen sind möglicherweise Probleme im Kontakt zu Gleichaltrigen und zur Familie, im Leistungsverhalten in der Schule oder im Spielverhalten zu Hause und im Kindergarten sowie bei der Ausübung alltäglicher Handlungen und Tätigkeiten, die von dem Kind altersentsprechend erwartet werden.
Neurologische Krankheitsbilder
Die Schädigung des Gehirns bzw. des zentralen Nervensystems können in verschiedensten Formen, Symptomen und in unterschiedlichen Ausprägungen deutlich werden und zu dem auf viele Bereiche Auswirkung haben:
- Störungen in der Körperkoordination
- Störung der Körperfunktionen, Körperstrukturen
- Störung in der Handlungsfähigkeit
- Störung in der geistigen/kognitiven Leistungsfähigkeit
- Störung der sozialen Kompetenzen
Die Ursachen und Erscheinungsbilder einer neurologischen Störung können vielseitig sein und können nicht klar festgelegt werden. Sie werden meist in drei Bereiche eingeteilt:
- Angeborene bzw. erbliche Ursachen (z.B. Down-Syndrom, Fragiles X-Syndrom)
- Schädigung vor, während oder nach der Geburt (z.B. Strahlung, Rauchen oder Sauerstoffmangel während der Geburt, übermäßige Neugeborenengelbsucht)
- Erkrankungen oder Verletzungen des Kindes oder des Jugendlichen (z.B. Hirnhautentzündung, Schädelhirntrauma
Infantile Cerebralparese (ICP)
Zu einer Infantilen Cerebralparese gehören folgende Störungen:
Eine neurologische definierte motorische Störung: Spastik (Hemi-, Di-, Tetraparese), Dyskinese, Ataxie. Häufig assoziierte zusätzliche Störungen sind Epilepsie, kognitive Funktionsstörungen (globale mentale Retardierung und Teilleistungsstörung, Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen,…)
Mögliche Ursachen der Entwicklungsstörung des Gehirns sind Sauerstoffmangel, Intoxikationen, Stoffwechselstörungen, Infektionen, ischämische Insulte und traumatische Hirnverletzungen
Orthopädische Krankheitsbilder
Querschnitt
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten von Querschnittslähmung.
Bei der Tetraplegie liegt die Schädigung im Halsmarkbereich, wodurch die Lähmung im Rumpf sowie in allen vier Extremitäten besteht
Bei der Paraplegie liegt die Schädigung unterhalb des 1. Brustwirbel, wodurch die untere Extremität sowie Rumpfanteile (z.B. Blase- und Mastdarm) betroffen sind.
Kinderrheuma
Die Kinder haben schmerzhafte Einschränkungen der Beweglichkeit der Gelenke. Neben der Beeinträchtigung der Entwicklung von Grob- und Feinmotorik sind meist seelische und soziale Schwierigkeiten Folgeerscheinungen der rheumatischen Erkrankung.
Traumatische Verletzungen
Behandlung z.B. nach Verletzungen des Muskel- und Skelettsystems